Erste Ergebnisse der Delegation zum Schulrhythmus

(Beitrag erschienen im November-Einblick 2015)

Im September-Einblick war zu lesen: Die Arbeit zur möglichen Verbesserung unseres Schulrhythmus‘ geschieht derzeit in verschiedenen Arbeitsgruppen. So vielschichtig das Thema ist, so umfassend wird es hier auch angegangen. Dabei hat sich in der letzten Zeit in der Delegation das Gefühl breit gemacht, dass die Zeit jetzt reif ist für konkrete Ergebnisse.

Grundsatzverabredung

So hat sich die Delegation eine sogenannte Grundsatzverabredung gegeben. Sie hat also beschlossen, mit welchem Ziel sie ihre weitere Arbeit angehen möchte, um nicht fortwährend mit dem Erörtern von grundsätzlichen Fragen die Zielsetzung neu zu justieren, sondern ein Ziel tatsächlich anzustreben. Diese Grundsatzverabredung lässt sich durch die folgenden Punkte beschreiben:

  1. Ein qualitativ hochwertiger Schlaf ist eine wichtige Voraussetzung für das Lernen.
  2. Hierfür ist ein ausreichend langer Schlaf notwendig.
  3. Die Delegation Schulrhythmus sucht einen Weg für einen späteren Unterrichtsbeginn, um die Vorteile eines längeren Schlafs möglich zu machen.
  4. Dieser Weg wird nicht um jeden Preis gesucht, sondern er soll sinnvoll gestaltet werden.

An diesen Zielen richtet sich die weitere Tätigkeit der Delegation aus.

Doch was hat sich sonst seit September getan?

Erste Ergebnisse der Umfrage

Es liegen Ergebnisse aus der Umfrage zum Schulrhythmus vor, welche im Frühjahr unter Schülern, Lehrern und Eltern durchgeführt wurde. Aus allen drei Gruppen ist eine beachtliche Anzahl von Rückmeldungen gekommen, so dass wir ein gutes Stimmungsbild der Schulgemeinschaft vorliegen haben.

einblick_ruecklauf_frageboegen

Bei der Auswertung wurden zum Beispiel die Antworten zur Dauer des Schulwegs analysiert. Hierbei zeigt sich ein breites Spektrum der Zeiten. Im Durchschnitt dauert der Schulweg etwa eine Dreiviertelstunde. Aber was ist schon der Durchschnitt? Eine Verallgemeinerung, genau. Werfen wir somit einen Blick auf die reale Verteilung der Reisezeiten:

einblick_dauer_schulweg

Es sind faszinierende Zahlen. Und es sind aufschlussreiche Zahlen. So haben wir eine beachtliche Zahl von Schülern mit einem Schulweg von wenigen Minuten. Aber einige Schüler sind auch bis zu zwei Stunden unterwegs; pro Richtung. Sie verlassen morgens schon vor sechs Uhr das Haus, um pünktlich in die Schule zu kommen. Könnte hier ein späterer Schulbeginn helfen?

Die Rahmenbedingungen

Die Delegation arbeitet nicht nur im stillen Kämmerlein vor sich hin. Sie geht auch raus und spricht mit allen Beteiligten der Schulgemeinschaft.

Zum Beispiel mit dem Hort. Genaugenommen sind Vertreter des Horts direkt in der Delegation involviert. Und erste Gespräche lassen erkennen, dass die Möglichkeit eines Frühhorts durchaus gegeben ist. Hierfür wird es jedoch notwendig, den organisatorischen Gestaltungsspielraum kreativ zu nutzen. Auch soll der Hort nicht einfach einen frühen Unterricht ersetzen, würde dieses doch die Neugestaltung des Tages konterkarieren.

In einem anderen Bereich des Tages spielt die Küche eine Rolle. Auch zu dieser hat es einen ersten Kontakt gegeben. Zeitlich flexible Gestaltungsmöglichkeiten zeichnen sich hier derzeit als schwierig ab und bleiben weiterhin eine Herausforderung für die Delegation.

Geht es also nur um Uhrzeiten?

Den Eindruck könnte man haben. Es scheint bei Fragen zum Schulrhythmus nur darum zu gehen, wann wir morgens mit dem Unterricht anfangen, zusätzlich noch ein wenig darum, wann wir nachmittags wieder aufhören.

Aber der Rhythmus bedeutet mehr. Bei ihm geht es nicht nur um Anfang und Ende. Bei ihm geht es auch darum, was eigentlich in der Schule passiert. In der AG zur Tagesgestaltung wird derzeit untersucht, ob wir uns durch den Schulalltag stressen oder ob wir es schaffen, über den Tag hinweg die Reflexion des in der Nacht Geträumten zu ermöglichen. Hierbei spielt die Frage nach einem Hauptunterricht, der dieses erlaubt ebenso eine Rolle wie jene nach der sinnvollen Pausengestaltung.

Zwischenresümee

Wo stehen wir derzeit?

Wir sind in Fragen des Schulrhythmus ein gutes Stück vorangekommen. Die Ergebnisse der Schüler-, Lehrer- und Elternumfragen zeigen wie erwartet die Rahmenbedingungen auf, wenn auch zum Teil mit überraschenden Ergebnissen. Auf dem Herbstmarkt gab es am Stand der Delegation zusätzliche anregende Gespräche, welche die Bandbreite der Interessen unterstreichen. Der Schulrhythmus ist kein isoliertes Thema sondern wird als Zusammenspiel all jener Themen wahrgenommen, die in der Delegation adressiert werden. Der Tag ergibt sich aus der Komposition aus Schulweg, (Früh-)Hort, Unterrichtszeiten und Nachmittagsgestaltung.

Auch weiterhin freuen sich die Mitglieder der Delegation über persönliche Rückmeldungen oder eine E-Mail an schulrhythmus@fws-ka.de.

Am Ziel sind die Teilnehmer der Delegation mit ihrer Arbeit noch nicht. Es gibt noch viel zu tun. Aber die Delegation hat ihren Rhythmus jetzt gefunden. Für die Schule klappt das sicher auch noch.