Biorhythmus kann man nicht trainieren – das Aufstehen schon

Verfasst von Gisela King

Manchmal macht man als Eltern die Beobachtung, dass die Kinder – auch pubertierende Jugendliche – ganz von selbst z.B. um 6:00 Uhr aufwachen, und zwar kurz bevor der Wecker klingelt. Das heißt doch wohl, dass das Kind dann ausgeschlafen hat, oder?

Das stimmt leider nicht immer.

Man kann den Körper auf bestimmte Signale trainieren, Biologen nennen das Konditionierung. Wenn der Wecker über mehrere Wochen immer zur gleichen Zeit klingelt und man dann aufsteht, stellt sich der Körper darauf ein. Das Aufwachen vor dem Weckerklingeln ist also ein reflexartiges Verhalten.

Der angeborene Biorhythmus des Kindes, der Schlafenszeiten (und damit die Mitte des Schlafes) sowie das Schlafbedürfnis bestimmt, hat sich dadurch aber nicht verändert.

Mit anderen Worten: Aufwachen heißt hier nicht, auch schon ausgeschlafen zu haben.

Ein deutlichen Zeichen dafür ist, dass diese Kinder am Wochenende ebenfalls zur gewohnten Uhrzeit aufwachen – dann aber in der Regel wieder einschlafen und später ausgeschlafen aufstehen.

Unter der Woche entwickeln diese Kinder also trotz vermeintlich problemlosem Aufwachen ein Schlafdefizit – mit all seinen negativen Folgen.